Nach Niederlagen im Fußball muss sich häufig der Kapitän stellen. So war es auch am Freitagabend nach der bitteren 0:1-Pleite von Rot-Weiss Essen gegen den TSV 1860 München.
Durch die zweite Niederlage in Folge verpasste RWE die Chance auf eine mögliche Relegationsteilnahme. Der Traum vom Aufstieg in die 2. Liga ist offiziell ausgeträumt. Entsprechend bedrückt war die Stimmung bei Vinko Sapina, dem Essener Spielführer.
"Wir sind enttäuscht, weil wir natürlich eine Riesen-Chance hatten. Ich würde schon sagen, dass es eine unverdiente Niederlage war. Über weite Strecken hatten wir das Spiel im Griff. Ich weiß gar nicht, wie oft wir das Aluminium getroffen haben? Es fällt mir schwer, irgendeinen Vorwurf zu machen. Der Ball wollte irgendwie nicht ins Tor", sagte Sapina beim anschließenden Interview in den Katakomben.
Ein Vorwurf könnte vielleicht die fehlende Zielstrebigkeit im letzten Drittel sein. RWE traf zwar dreimal das Aluminium, aber fast alle Chancen resultierten aus Distanzschüssen. Häufig fehlte einfach der letzte entscheidende Pass.
Sapina sah es ähnlich, betonte aber auch die Schwierigkeit gegen den kompakten Gegner aus München: "Zielstrebigkeit bei einem tiefen Gegner führt oft dazu, dass man viele Fehlpässe spielt. Es muss dann meistens ein Traumpass sein. Sie standen sehr tief, komplett in der eigenen Hälfte. Da muss man das Spiel erstmal langsam aufziehen. Das ist nicht so einfach. Aber klar: Hätten wir über Außen mehr Zielstrebigkeit entwickelt, dann wären mehr Überzahlsituationen möglich gewesen."
Bereits unmittelbar nach dem Abpfiff richtete Sapina, der gegen die "Löwen" sein Startelfcomeback feierte, den Blick wieder nach vorne. Es stehen noch zwei wichtige Spiele auf dem Programm:
Platz vier ist das neue Ziel. Es ist jetzt unser erstes Ziel. Das ist unser erster Gedanke nach der Niederlage. Wir wollen die Saison auf einem Platz beenden, der uns auch wirklich was bringt. Platz fünf bringt uns natürlich nicht so viel wie Platz vier. Es ist ein Riesen-Unterschied, ob man Vierter oder Fünfter wird.
Vinko Sapina.
Am kommenden Samstag (13.30 Uhr) ist RWE zu Gast beim VfB Lübeck und möchte dort den vierten Tabellenplatz festigen, der zur DFB-Pokal-Teilnahme berechtigt. Eine Woche später (15.45 Uhr) trifft Essen dann im Niederrheinpokal-Finale auf den Rivalen Rot-Weiß Oberhausen. Der Kapitän blickt voraus:
"Platz vier ist das neue Ziel. Es ist jetzt unser erstes Ziel. Das ist unser erster Gedanke nach der Niederlage. Wir wollen die Saison auf einem Platz beenden, der uns auch wirklich was bringt. Platz fünf bringt uns natürlich nicht so viel wie Platz vier. Es ist ein Riesen-Unterschied, ob man Vierter oder Fünfter wird. Wir warten erstmal die anderen Ergebnisse ab und werden dann in der nächsten Woche in Lübeck alles geben."